Einspannhilfe

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hoerbi
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Einspannhilfe

Beitrag von hoerbi » Sa 17. Okt 2015, 21:01

Hallo Schnitzfreunde,

ich möchte euch hier einen Prototyp einer Spannvorrichtung zum Schleifen von Schnitzwerkzeugen
mit einer runden Schleifauflage vorstellen.
Ein ähnliches Teil hatte ich bereits im alten Forum schon mal gezeigt.
Mein Arbeitskollege und guter Freund bastelt gern und hat sich eine CNC Fräse selbst gebaut um Teile für Flugzeugmodelle zu fräsen.
Nun kam er auf die Idee, ein paar solche Schleifhilfen als Bastelsatz für ganz preiswert anzubieten. Bastelsatz daher, da der Versand in einem Brief erfolgen kann. So ein Teil, soll um die 4 -5 € kosten, eben nur so viel das die Unkosten gedeckt sind.
Sobald er das erste richtige Teil fertig hat, werde ich es nochmal hier vorstellen.
Bildschirmfoto  .jpg
Mit besten Grüßen aus dem Gebirge
Herbert
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Dirk
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von Dirk » Do 29. Okt 2015, 09:27

Hallo Herbert
Das ist ja was eine CnC fräse, wenn man bedenkt was man damit alles machen kann . Schön das Du das hier ansprichst ich würde gern solch ein Teil nehmen wenn es fertig ist.
Aus welchen Material macht er das den .

Mfg
Dirk
Ulrich
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von Ulrich » Fr 30. Okt 2015, 09:49

Guten Tag,
auch ich habe so meine Schwierigkeiten Geißfüße und auch Ziereisen nachzuschärfen. Daher versende ich die Messer. Mir ist das Werkzeug zu teuer um es zu verunstalten, und dann doch verschicken um es zu retten.
Wenn diese Messer auch damit geschärft werden können , dann ist das eine gute Sache aber bestimmt wird da auch viel Erfahrung eingebracht werden müssen , bis das Ergebnis zufriedenstellend ist. Nicht umsonst wird in jedem Fachbuch dem Schärfen ein extra Kapitel gewidmet. Es ist wie überall " Übung macht den Meister".
In diesem Sinn, erst der Stich, dann der Schnitt.
Ulli
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Dietmar
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von Dietmar » So 1. Nov 2015, 21:54

Hallo Ulli,
ich habe als unerfahrener vor etwa einem Jahr meinen ersten Geißfuß geschliffen mit dem meine Tochter in die Holzschraube geschnitten hat. Der ist auf anhieb gut geraten, hat gut geschnitten usw. Getrieben vom Erfolg habe ich Wochen später meinen zweiten Geißfuß geschliffen, den habe ich dann einschicken müssen, er war so nicht mehr zu gebrauchen, seit dem habe ich keinen mehr geschliffen.
Viele Grüße Dietmar aus Sonnendorf vom Sonnenhof
Dirk
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von Dirk » Mo 2. Nov 2015, 20:52

Hallo
Ja der Geissfuß ist schon ein schwieriges Werkzeug beim schleifen. Habe damit auch so noch leichte Fehler Quoten zu verzeichnen.
Ich schleife ja meine Werkzeuge mit Tormek Schleifmaschine mit der Schleifvorrichtung geht es besser. Frei Hand ist nicht drin.

Mfg
Dirk
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Thomas
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von Thomas » Mo 2. Nov 2015, 21:28

Hallo Schnitzfreunde,

habt ihr schon mal überlegt, dass auch die "Profischleifer" nur mit Wasser kochen?

Einen Schnitzbeitel wieer herzurichten ist kein Hexenwerk. Hier ist Geduld gefragt und ein wenig Fingerspitzengefühl.

Grundsätzlich gilt keine Angst zu haben. Das Werkzeug beisst nicht ;).

Eine defekte Schneide mit einer tiefen Macke oder einem Ausbruch wird 90° zur Schaft geschliffen, bis die Fehlstelle weg ist. Das kann man mit einem Schleifbock schnell hinbekommen (immer gut kühlen).
Dann wird die Fase neu angelegt. Die Fase sollte als Faustregel 2 bis 3 mal so lang sein, wie das Eisen dick ist.
Jetzt wird langsam und vorsichtig weiter geschliffen bis sich die Schneide bildet.
Wenn man das den Grat immer wieder zwischendurch entfernt kann man die Lichtlinie gut beobachten.
Erst wenn diese Lichtlinie nicht mehr zu sehen ist, ist die Schneide fertig. Dann Abziehen und fertig.

Ein Geissfuss ist ein Eisen, das aus zwei Balleisen und in der Verbindung aus einen Hohleisen besteht.
Zuerst wird die Fase an der Verbindungsstelle zwischen den beiden Balleisen angelegt. Hier muss man darauf achten, dass eine gut sichtbare Lichlinie stehen bleibt. ca. 0.5mm.
Jetzt werden die Fasen an den Balleisen angelegt und wie oben beschrieben verfahren.
zuletzt wird das Hohleisen geschliffen. Dabei wird die Verbindungsstelle geschärft.

Es ist egal wie ihr schleift, ob von Hand, Nass oder Trocken wichtig ist dann aufzuhören, wenn die Schneide nicht mehr sichtbar ist. Solange von der Schneide Licht reflektiert wird, ist sie nicht scharf.
Durch den abschließenden Politurabzug auf dem Leder oder der Schwabbelscheibe holt ihr den letzten Rest an Schärfe aus der Schneide.

Ich werde versuchen euch das auch noch in einem Video zu zeigen.
Viele Grüße,
Thomas

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von Dagmar » Mi 4. Nov 2015, 09:30

Hallo Thomas,

ja ein Video von dir vom Geissfuß schärfen wäre super. 8-)

Mit diesem Werkzeug habe ich auch noch meine Probleme.
Liebe Grüße aus der Ortenau da wo die Hex von Dassenstein zuhause ist und bleibt gesund.

Dagmar
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von b.huss » Mo 13. Nov 2017, 19:02

Hallo Herbert :) ,
hat Dein Freund schon mit der Produktion begonnen? Ich hätte großes Interesse an so einem Teil ( Natürlich nicht Kostenlos und Portofrei !)
Herzliche Grüße von der Ostseeküste Burkhard :D
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Volker
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von Volker » Mo 13. Nov 2017, 19:44

Hallo Schnitzfreunde,
bevor ein Schnitzeisen richtig stupf wird sollte es abgezogen werden. Damit verlängert man deutlich die scharfe Zeit der Werkzeuge! Ich ziehe alle meine benutzten Schnitzeisen immer nach dem Schnitzen ab, bevor ich sie wieder wegräume. Damit erreiche ich einen sehr langen Zeitraum bis zum Nachschleifen.
Wichtig ist aber, die Werkzeuge auf ebenen flachen oder ausgehöhlten Leder-Abziehleisten ca 30cm lang, im möglichst genauem Winkel der Schneidfase über die Länge zu ziehen.
Abpolieren an Schwabbelscheiben (Stoff-Lappenscheiben) verrundet nach kurzer Zeit die Schneidfase und ist daher nicht zu empfehlen.
Viele Grüße von Volker
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hoerbi
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Re: Einspannhilfe

Beitrag von hoerbi » So 3. Dez 2017, 22:25

Hallo Schnitzfreunde,

ich weiß, das dieser Beitrag nicht unbedingt hier her gehört, doch ich möchte an dieser Stelle an den Beitrag vom Volker anknüpfen und etwas berichtigen was Volker vermutlich übersehen hat.

Das Werkzeuge abgezogen werden ist ganz normal. Volker schnitzt hauptsächlich mit Werkzeugen der Marke „Flexcut“. Dieses Material ist so dünn, das man dieses nur selten schleifen sollte, und daher ein abziehen in erster Linie dem Schleifen vorgezogen werden sollte.

Normale Werkzeuge sollte man auf jeden Fall schleifen, sobald die Fase ballig wird.

Das heißt, durch das Abziehen oder Schwabbeln wird Material an der Schneide und am Ende der Fase abgetragen. Somit verändert sich auch der Fasenwinkel des Eisens. Das Eisen wird nun steiler angesetzt und neigt dazu durch die gewölbte Fase weg zu schnappen.

So etwas lässt sich leicht prüfen.
Legt man ein dünnes Metalllineal auf die Fase des Eisens, sollte es möglichst plan aufliegen. Wenn es natürlich zur Schneide und zum Fasenende hin schön auf der Fase schaukelt, wird es Zeit das Werkzeug zu schleifen.

Hier noch eine kleine Anmerkung.

Es ist nicht erforderlich die komplette Fase nach dem Schleifen auf Hochglanz zu polieren, denn damit erreicht man letztlich nur den Zustand, wie das Eisen vor dem Schleifen gewesen ist. Wenn das Werkzeug von Zeit zu Zeit abgezogen wird, poliert sich die gesamte Fase ganz von selbst, denn man schneidet doch nicht mit der Fase oder ??? :cry:
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Herbert
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