Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

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Thomas
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Thomas » Sa 20. Feb 2016, 20:08

Hallo Jakob,

das du mit Kirschen nicht klar kommst kann ich verstehen. Der Stahl ist auch nicht mein Fall.
Bei Pfeil hatte ich ähnliche Probleme. Da ich aber nicht mehr trocken schleife sind die Schwierigkeiten erledigt. Jetzt halten sie auch die Schärfe und die Microausbrüche sind komplett verschwunden.

Mit den üblichen gekauften Schnitzmessern komme ich gut klar, aber unsere selbstgebauten HSS Messer schlagen sich besser als alles was ich bis jetzt in die Finger bekommen habe.

Das Messer, dass du hier vorstellst ist ein echte Alternative zu den anderen sonst marktüblichen Messern.
Die Amis haben es da viel besser. Dort gibt es jede Menge kleiner Messerhersteller, die exellente Messer herstellen. In Deutschland ist aber der Markt viel zu klein.
Viele Grüße,
Thomas

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Dietmar
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Dietmar » Mo 22. Feb 2016, 17:30

Hallo Zusammen,
ich habe auch so ein schwedisches Schnitzmesser, wusste erst gar nicht was das für ein Messer ist, hat mir irgendjemand mitgebracht.
Ich habe auch ein selbstgebautes Schnitzmesser von Herbert, zu den letzten Schnitzertagen in Annaberg bekommen. Ich schnitze nun schon ein Jahr damit, ziehe es nach jedem schnitzen nach Volkers Methode auf dem Leder mit der Hand ab und es schneidet noch wie am ersten Tag. Bin froh es zu besitzen, ich selber kann kein Messer herstellen.
Viele Grüße Dietmar aus Sonnendorf vom Sonnenhof
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von hoerbi » Di 23. Feb 2016, 10:50

Hallo Jakob,

das Messer was du hier vorstellst, sieht schon sehr interessant aus. Gewiss handelt es sich hierbei um einen guten Stahl der für die Fertigung dieser Messer verwendet wird.
Was mich ein wenig daran stört, ist die Stärke des Materials, denn 3 mm ist schon sehr viel.
Wie Thomas schon schreibt verwenden einige von uns zur Herstellung eigener Messer HSS Stahl.
Die Klingen werden aus verschlissenen Metallsägeblättern gewonnen.
Ich stelle mir diese Messer schon mehr als 20 Jahren aus diesem Material her und habe über die vielen Jahre auch genügend Erfahrungen damit gesammelt.
Der Stahl selbst weist ebenfalls eine Härte von 64 Rockwell auf, allerdings beschränkt sich die Materialstärke von 2 -2,5 mm.
Ich behaupte ganz einfach mal, das diese beiden unterschiedlichen Stähle sich in ihrer Qualität und Standzeit nichts nehmen.
Eines würde mich jedoch mal ganz persönlich interessieren. Wie teuer ist denn so ein Messer von diesem Hersteller.
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Thomas » Di 23. Feb 2016, 18:44

Hallo Jakob,

die Werkzeuge bei Dastra werden noch richtig geschmiedet. Die Firma hat ihren Sitz ca. 10km von mir entfernt :D . Ich besitze auch einige Dastra und auch Pfeil Werkzeuge.
Mit den Pfeil habe ich auch am Anfang viele Probleme mit der Schneidhaltigkeit gehabt.
Das liegt nach meiner Erfahrung nur am Schleifen. Ich habe oft die Eisen auf einem Doppelschleifer geschärft. Der Stahl der Pfeileisen scheint sehr wärmeempfindlich zu sein. Als ich dazu übergegangen bin konsequent alle Werkzeuge nur noch Nass zu schleifen, wurde die Standzeit der Schneiden viel höher.

Ich habe dieses Phänomen mit meinen Bruder diskutiert, der eine Ausbildung als Metallschleifer und gut 30 Jahre Berufserfahrung mitbringt. Er erklärte mir, das einige Stahlsorten sehr schnell verspröden, auch wenn man keine angelaufenen Stellen sieht. In dem Betrieb in dem er arbeitet werden auch sehr hochwertige Kochmesser geschliffen, die teilweise nur nass geschliffen werden können.
Ansonsten hält die Schneide nicht. Die Messer durchlaufen ein entsprechende Qualtätskontrolle und man kann die Standzeiten exakt vergleichen.
Versuche deine Eisen mal nass zu schleifen. Evtl. merkst du den Unterschied nicht direkt, da wir ja nur sehr wenig Material abnehmen. Ich habe überigens den selben Effekt bei neuen Stechbeitel gehabt. Erst nach zweimal Nasschleifen hielten die die Schärfe.
Viele Grüße,
Thomas

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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Karl » Di 23. Feb 2016, 19:17

Ich habe meist nur Dastra und bin sehr zufrieden, meiner Meinung nach besser als Stubai, da habe ich auch einige. Von Pfeil nur ein paar, finde die Standzeit ist gleich wie bei Dastra.
Ich schleife nass und ziehe alle auf Leder ab, sie sind dann wirklich Rasiermesser scharf.
Der große Nachteil bei Dasta ist die lange Wartezeit, mindestens zwei bis drei Monate.
Manche sagen es hat schon bis zu einen halben Jahr gedauert bis so ein Eisen geliefert wurde.
Es liegt wohl daran das es eine sehr kleine Firma ist und alles Handarbeit mit 150 Jahre alten Maschinen.
LG Karl
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Thomas » Di 23. Feb 2016, 20:40

@Karl,

du kannst bei Dastra auch direkt bestellen oder versuchen die Stiche hier zu bekommen: http://www.rosenbach-bildhauerbedarf.de/.
Ich denke Direktbesteller werden bei Dastra auch vorgezogen.

@Jakob,

Kirschenstahl hat eine Beimischung, die die Eisen irgendwie weich macht und die Schleifsteine zuschmiert. Der Stahl der alten Eisen ist super.
Drechseln mache ich auch. Ich habe ein paar chinesische HSS und einige Wiedemann-Werkzeuge aus HSS die sind super. HSS ist aber viel unempfindlicher beim Schleifen.

Mach mal mit ein paar Pfeileisen den Versuch mit dem Nassschleifen. Ich habe damit wirklich nur gut Erfahrungen gemacht. Oft ziehe ich meine Eisen auch nur auf dem Ölstein ab. Abschwabbeln mache auch nicht mehr. Auf einem Leder mit Paste abziehen reicht. Die Fase spiegelblank auspolieren bringt keine echten Vorteile.
Ich schnitze damit sogar Eiche und habe keine Probleme.......

Was sehr wichtig ist, nicht mit dem Eisen die Späne wegkratzen, ich denke das weist du selbst. Ich habe einige Videos in Netz gesehen, wo die Schnitzer Späne mit der Schneide auskratzen bzw. damit hebeln. Das vernichtet die empfindliche Schneide auch sehr schnell.
Viele Grüße,
Thomas

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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von hoerbi » Di 23. Feb 2016, 23:31

Hallo Jakob,

es ist vollkommen richtig was du schreibst, sämtliche Messer die in die Rubrik Kerbschnitzmesser fallen ganz gleich welchen Herstellers kann man wirklich nur bedingt verwenden.
Eine Klinge, die so flexibel ist, das man diese biegen kann hält keine Schärfe.
Werkzeuge der Marke Kirschen waren mal gut, doch hier geht es nur noch um Gewinne zu machen und die Qualität der Produkte bleibt eben auf der Stecke.
Ich kann dir jetzt nicht sagen, wie viele Rasiermesser ich Anfangs zerschliffen habe, mit den unterschiedlichsten Qualitäten, um daraus mal ein Messer zu machen, bis ich irgend wann an diesem Sägeblattstahl hängen geblieben bin.
Wenn man wie ich die Holzschnitzerei beruflich betrieben hat und das noch als Angestellter, ist keine Zeit um Werkzeuge zu schleifen, da zählt nur die Zeitvorgabe wann eine Arbeit fertig zu sein hat. Daher kann ich, wie du schon schreibst, jedem der die Möglichkeit hat sich ein Messer selbst zu fertigen diese diese Möglichkeit auch nutzt.

noch was zu deinem Messer, es ist schon ein stolzer Preis den du für das Messer bezahlt hat. Ähnliche gute Messer aus den USA kosten aber genau so viel.
Was mir aber an deinem Messer auffällt, ist die gebogenen Schneide. Sicher ist sowas sehr gewöhnungsbedürftig, denn ich kann mir gut vorstellen, das man vorn mit der Rundung auch sehr schell wegrutschen kann.
Mit besten Grüßen aus dem Gebirge
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Karl » Mi 24. Feb 2016, 11:26

Danke Thomas für den Link, kann man dort auch bestellen, also haben die auch einen Online Shop(habe keinen gefunden)
Ich habe die Eisen direkt bei Destra bestellt, man wartet trozdem zwei bis drei Monate.
LG Karl
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Thomas » Mi 24. Feb 2016, 15:03

@Karl,

ruf doch mal bei Rosenbach an. Ich denke die haben vielleicht einen kleinen Lagerbestand, so kann man evtl. etwas schneller an die Eisen kommen. Gekauft habe ich dort noch nichts, ich wollte da aber auch mal hinfahren, ist ca. 20 Autominuten von mir entfernt ;).
Mal sehen wann ich das schaffe.
Viele Grüße,
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Re: Schnitzmesser von Svante Djärv, Schweden.

Beitrag von Volker » Mi 24. Feb 2016, 19:19

Hallo Jakob,
was mich bei dem Messer nachdenklich macht. Nur die Schweden haben Schnitzmesser mit gerundeten Säbelschneiden. Alle anderen Länder haben gerade Schneiden. Nur für Ausnahmefälle hat zB Kirschen ein Säbelschnitzmesser mit beidseitiger Schneide. Ich vermute, das die Schweden eine besondere Schnitztradition mit dieser Klingenform verbindet.
Viele Grüße von Volker
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