Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

[Marianne]

Hallo Marianne,
Wenn das schleifen und Winkelhalten ohne Hilfsmittel schaffst, würde ich mir für der Vorschliff einen etwas gröberen Stein hernehmen. 1000/2000 ist schon sehr fein, da dauert das schleifen schon recht lange.

Hallo Thomas

Für das Vorschleifen habe ich den 280 und 400 Stein. Dann gehe ich auf den 1000 und dann 2000.
Ich hatte so lange, weil ich auch sehr vorsichtig war. Ich habe immer mit dem Edding die Fase markiert, dann geschliffen, gekuckt, Winkelholz drunter etc.,
Beim 3/30 ging es schon flotter.

Viele Grüsse
Marianne

[Thomas]

Hallo Marianne,

achte nicht ganz so sehr auf den Winkel. Wenn die Technik stimmt klappt das fast automatisch.

Mit der Zeit machst du das aus dem Handgelenk. Dann wirst du auch immer schneller.

[Marianne]

Hallo Thomas

Was ich mir wünsche wäre, dass die Ecken schön eckig bleiben und sich nicht abrunden.
Es ist schwierig für mich, genau den Punkt zu finden und nicht zu überdrehen.

[
Hallo Marianne,

Das Problem mit dem Schneidwinkel hast Du ja mit dem Holzklötzchen gelöst. Dazu habe ich eine Frage: Wie schaffst Du es, gleichzeitig das Holzklötzchen, darauf das Eisen, seitlich hin und her zu bewegen, und auch noch dabei das Eisen von einer Ecke zur anderen zu drehen? Du hast doch nur zwei Hände! Oder?

Das dir dein Eisen runtergefallen ist, ist normal. Ich glaube das wird auch nicht das letze Mal gewesen sein. Damit mir das nicht passiert, was dir passiert ist (Schneidenecke abgebrochen), habe ich in meinem Arbeitsbereich (wenigstens an meinem Winterarbeitsplatz) zwei 1 cm dicke Weichgummimatten liegen.

Du schreibst auch, dass dir nun die Fehler die Du bei dem Schleifen machst, selbst auffallen. Wenn das so ist, würde ich dir raten, zu versuchen, diese Fehler auch abzustellen. Wenn man das nicht macht, gehen sie in Fleisch und Blut über. Später dann wenn die Fehler sich festgesetzt haben, wird man sie niemehr los.

Gruß
Jakob

Hallo Jakob

Das Holzklötzchen halte ich nicht immer. Ich lege das Eisen auf das Klötzchen so, dass die Schneide schön auf dem Stein aufliegt. Dann markiere ich mit dem Edding die Position beim Eisen. Stelle mich genau so hin das es passt, Ellenbogen am Körper, dann Hölzchen weg und los gehts. Immer wieder kontrolliere ich den Winkel, in dem ich das Klötzchen runterschiebe. So sehe ich ob ich den Winkel auch gut behalte.

Das mit der Gummimatte ist eine gute Idee. Schnitzen tue ich im Keller,da habe ich Holzboden. Schleifen in der Küche und da ist es auf den Steinboden gefallen.

Die Fehler die ich mache versuche ich schon zu korrigieren. Darum bin ich auch so langsam. Und, der Mensch neigt ja zur Eigen-Betriebs-Blindheit , darum ist es für mich hilfreich, wenn mir jemand zuschaut und es dann mir sagt.

Grüsse
Marianne

[Marianne]

Hallo Zusammen

Heute habe ich den "verhunzten" 7/18 geschliffen, der mir vom Tisch, auf den Steinboden gefallen ist und dabei eine Ecke abgebrochen ist.
Ich musste sehr viel Material abtragen, bis die Klinge wieder schöne Ecken hatte.
Wie lange ich daran geschliffen habe, möchte ich nicht sagen.....lange, aber es ist super scharf geworden!
Poliert habe ich ihn nicht so stark, weil es anscheinend nicht nötig ist.

Ob der Schliff gut ist, können die Profis beurteilen.

Der Dateianhang Schnitzmesser 008.JPG existiert nicht mehr.

Wenn die Lichtlinie immer schmaler wird, ist das ein tolles Gefühl. Man sieht das Ende des Tunnels

Grüsse von Marianne

[hoerbi]

Hallo Marianne,

toll ist es geworden, dein Eisen und genau richtig. Wenn du nun ein Stahllineal oder ähnliches auf zum Verlauf des Eisens auf die Fase legst, sollte das Lineal plan aufliegen und nicht Kippeln.
Beim Handschfleifen wird das natürlich nicht ganz ausbleiben, doch das kommt mit der Zeit.
Es ist auch richtig, das du die Fase nicht bis zum geht nich mehr poliert hast. Wenn das Eisen einmal scharf ist, wird es nur noch von Zeit zu zeit mal abgezogen. Durch das Abziehen wird so die Fase ohnehin weiter aufpoliert.

[hoerbi]

Hallo Marianne,

zum Vergleich mal eine Freihandzeichnung. Im ersten Bild oben eine Eisen mit einer Fase die auf einem Stein plan geschliffen wurde. Selbst nach dem polieren sollten sich keine großen Äderungen an der Fase ergeben.
Im mittleren Bild ein Eisen das in vertikaler Richtung auf einer Maschine geschliffen wurde. Hierbei entsteht durch den Durchmesser des Steines eine leichte Hohlkehle. Beim polieren wird nun in erster Linie Metall an der Schneide und am Ende der Fase abgetragen.
Im Bild 3 wurde das Eisen auf einer Schwabbelscheibe (Stoffscheibe) poliert. Bei Anfängern besteht oft das Problem, das es mit dem Schwabbeln übertrieben wird, weil man eine hoch polierte Fase haben möchte.

Schwabbelscheiben haben jedoch den Nachteil, das der Untergrund sehr weich ist und sich der Form des Eisens anpasst.
Es wird also sehr viel Material an der Schneide und am Ende der Fase abgetragen. Was bleibt ist ein Bauch der sich nach außen wölbt. Zu dem kommt noch das sich duch den starken Metallabtrag der Fasenwinkel nach oben verschiebt und das Eisen gleich wieder neu geschliffen werden sollte, da durch die Wölbung der Fase auch noch das Unfallrisiko erheblich steigt. Ein größerer Fasenwinkel bedeutet aber auch das mehr Kraft notwendig ist und man mit so einem Eisen auch schnell wegschnappen kann.
Du kannst dir daher sicher auch vorstellen, wenn man dieses Spiel ein paar mal wiederholt, ist das Eisen schnell aufgebraucht und der Händler freut sich über neuen Umsatz.

[Marianne]

Hallo Hoerbi

Vielen Dank für die Zeichnung und die Erklärung.

Hallo Marianne,

toll ist es geworden, dein Eisen und genau richtig. Wenn du nun ein Stahllineal oder ähnliches auf zum Verlauf des Eisens auf die Fase legst, sollte das Lineal plan aufliegen und nicht Kippeln.

Verstehe ich das richtig, wenn ich das Lineal über die Fase lege, also in der Linie vom Griff. Dann kontrolliere ich, ob ich den Winkel schön eingehalten habe? Da sollte kein Spiel sein?

Nun habe ich alle Eisen nachgeschliffen, auch die, die ich noch nie geschliffen haben. Meine Pfeil Eisen haben eine lange Fase, das heisst ev. einen 20 Grad Winkel ? Nun habe ich mit 23 Grad geschliffen.
Jetzt hat es eine neue kleine Fase gegeben.

Anfänger-Fehler, nix studiert

Dann habe ich fleissig meine Wasser-Steine planiert. Den 280/400 und 1000/2000.
Beide auf einem Schmirgelpapier 80 Körnung.
Als ich den 1000/2000 Stein unter der Lupe angeschaut habe, sah ich Rillen.
Dann wurde mir klar, ich muss jeweils mit der gleichen oder ähnlich hohen Körnung fertig schleifen.
Kann ja nicht gut gehen, einen 2000er mit einem 80er Körnung zu glätten.
Und dann habe ich auch gelernt, das man tunlichst nicht den fertig schön geglätteten Stein unsacht auf den anderen Stein ins Wasserbecken plumsen lassen soll. Ich war nicht gerade erfreut, als ich sah, dass der Stein eine lange tiefe Rille bekam......also schleifen, schleifen......

Dann habe ich beim einkaufen vom Schmirgelpapier festgestellt, dass es verschiedene Bezeichnung der Körnung je nach Hersteller gibt, z.Bsp.
Lux Tools Papier ist mit K800 angeschrieben.
3M hat, 3M 734 und P240

Bei alle dem könnte man jetzt sagen...."aber das sollte man schon wissen"....
Aber eben Anfängerin und ich habe es hier bewusst veröffentlicht, vielleicht hilft es einem anderen blutigen Anfänger/in oder es ist ein Trost.

Das Thema ist noch nicht ganz durch. An die beiden Gaissfüsse habe ich mich noch nicht gwagt.

Viele Grüsse von Marianne

[hoerbi]

Hallo Marianne,

Das Eisen mit der zweiten Fase gefällt mir nicht, es wird zwar scharf sein, doch mit dem Schneiden oder der Führung des Eisen, ich weis nicht recht.

Beim Glätten des Steines muss es nicht unbedingt ein Stein mit gleicher Körnung sein, doch der Sprung von 80 zu 2000 ist schon gewaltig und führt dann zu solchen Ergebnissen, das man in den 2000 Stein riefen bekommt. Ein 800 er oder 1000 er wäre sicher besser gewesen.

Ich habe noch mal zwei Fotos gemacht um dir das mit dem Lineal zu verdeutlichen. Du wirst auch bemerken, das das Eisen eine sehr lange Fase hat. Ich arbeite mit einem Winkel von 20 Grad, was aber darauf zurückzuführen ist, das ich NUR Linde verarbeite.

Im Bild 1 habe ich mal das Lineal aufgelegt. Beim genauen hinsehen kann man auch erkennen, das in der Mitte der Fase noch ein kleiner Zwischenraum ist (Hohlschliff) bedingt durch den Durchmesser meines Nassschleifsteines.

In zweiten Bild erkennst du eine Markierung in der Mitte der Fase. Genau an dieser Stelle entsteht durch unsachgemäßes Polieren z.B. auf einer Schwabbelscheibe eine Wölbung nach außen, so das ein aufgelegtes Linial wie ein Schaukelpferd nach vorn und hinten kippt uns sich somit auch der Fasenwinkel ändert. Wie bereits geschrieben wird in erster Linie mit dem polieren Material an der Schneide und am Ende der Fase abgetragen wird.
So mancher Hobbyschnitzer wird erstaunt sein, wenn er den Test mit einem Lineal macht, in welchem Zustand seine Werkzeug sind.
Da Du von Hand deine Eisen schärfst, wirst du einen perfekten Schliff nicht gleich hinbekommen, denn immer präzise die gleiche Körperhaltung beim Schleifen einzunehmen geht einfach nicht . Es wird daher auch immer Abweichungen geben.

[hoerbi]

Hallo Marianne,

die Prüfung der Fase mit einem Lineal hat nichts damit zu tun ob du den Fasenwinkel von 23 Grad eingehalten hast. Diese Prüfung hat lediglich einen erheblichen Einfluß auf die Schneideigenschaften des Eisen. Es sollte daher immer versucht werden, die Fase so plan wie möglich zu schleifen und zu polieren.
Der eigentliche Winkel wird anders gemessen.
Schneide einfach in ein Stück Pappe eine Keil, 1 cm tief mit einen Winkel von 23 Grad.
Halte dein Eisen in diese Keil und du wirst sehen ob du den Winkel von 23 Grad eingehalten hast.

[Marianne]

Hallo Hoerbi und Jakob

Hoerbi, danke für das Bild mit dem Lineal. Habe nachgeschaut, sie sind gar nicht schlecht geworden.

Das Dir das Eisen mit der kleinen Fase nicht gefällt, habe ich mir schon gedacht. Ich bin auch nicht glücklich darüber. Es ist aber wirklich sehr scharf.
Warum ich Eisen mit unterschiedlichen Fasen habe, weiss ich auch nicht. Die Eisen habe ich gleichzeitig gekauft.
Was hätte ich tun sollen?
Hätte ich den Winkel nicht ändern sollen? Doch ich schnitze im Moment eher hartes Holz.

Jakob, ich weiss dass Du mir das schon geschrieben hast, ich habe es nicht vergessen.
Doch als Thomas vom Nassschleifpapier schrieb, dachte ich, es wäre für den Moment eine gute Lösung, bis ich ein Diamant-Abziehstein habe. Meine Eisen waren wirklich in keinem guten Zustand und ich möchte gerne wieder mal schnitzen. Ich wohne in der Schweiz und es ist wohl günstiger etwas hier zu kaufen, wegen den Lieferkosten.

Für mich ist es nicht logisch, dass die Körnung nicht mit dem Stein überein stimmen sollte. Einerseits soll man den Stein schön plan halten, aber die feinen Rillen sollen keine Rolle spielen. Das kann ich nicht verstehen, weil unlogisch für mich.
Dass es wohl viel effizienter ist mit etwas was härter ist, das ist logisch.

Auf jeden Fall werde ich mir zu gegebener Zeit einen guten Abzieh-Stein kaufen.

Danke wieder einmal für Eure Geduld. Es ist mir schon bald peinlich.

Grüsse von Marianne