Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

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Achim
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Achim » Do 5. Mai 2016, 19:10

Hallo Marianne
Ich glaube nicht das es Dir hier peinlich sein muß diese Fragen zu stellen. Von Deinen Fragen mit den zugehörigen Antworten können die ungeübten Anfänger hier im Forum sehr viel mitnehmen.

Gruß Achim
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Thomas
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Thomas » Do 5. Mai 2016, 20:46

Hallo Marianne,

peinlich ist hier nichts!

Du hast Fragen und die sollten auch beantwortet werden. Nassschleifpapier ist mit Siliziumkarbit bestreut.
Leichte Riefen im Stein sind nicht so schlimm. Japanische Wassersteine sind viel weicher als Ölsteine. Daher müssen die öfters abgerichtet werden. Die Rillen vom Abrichten gehen beim Schleifen weg, durch die Abnutzung des Steins. Wenn der Stein zuweich ist, kannst du auch mit feinerem Papier abrichten.

Die unterschiedlich langen Fasen kommen durch die Dicke des Eisens. Je dicker das Eisen, desto länger wird die Fase. Also noch ist hier nichts verkehrt.
Wenn das Eisen scharf ist und die Standzeit stimmt ist alles ok! Legt sich die Schneide um, ist der Fasenwinkel zu klein, brauchst du zu viel Kraft und musst das Heft beim schitzen sehr hoch über dem Holz halten, ist der Fasenwinkel zu hoch.
Viele Grüße,
Thomas

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.
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Thomas
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Thomas » Fr 6. Mai 2016, 10:33

So, jetzt habe ich nochmal nachgeschaut,
Jakob hat recht, das Baumarktschleifpapier ist mit Aluminiumoxid bestreut.

Ich verwende 3M 734 Papier, das ist mit Siliziumkarbid bestreut! Liegt vermutlich daran, das ich mein Schleifpapier im Werkzeugfachgeschäft kaufe..........
Viele Grüße,
Thomas

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Marianne » Mo 9. Mai 2016, 15:23

Achim hat geschrieben:Hallo Marianne
Ich glaube nicht das es Dir hier peinlich sein muß diese Fragen zu stellen. Von Deinen Fragen mit den zugehörigen Antworten können die ungeübten Anfänger hier im Forum sehr viel mitnehmen.

Gruß Achim
Hallo Achim

Danke füsr Mut machen. Manchmal habe ich einfach das Gefühl, eine " lange Leitung" zu haben.
Mir hilft es dann, wenn ich vom ganzen etwas Abstand nehme und andere Dinge mache.
So bekomme ich dann eine andere Sicht auf die Sachlage.
Thomas hat geschrieben:Hallo Marianne,
Die unterschiedlich langen Fasen kommen durch die Dicke des Eisens. Je dicker das Eisen, desto länger wird die Fase. Also noch ist hier nichts verkehrt.
Wenn das Eisen scharf ist und die Standzeit stimmt ist alles ok! Legt sich die Schneide um, ist der Fasenwinkel zu klein, brauchst du zu viel Kraft und musst das Heft beim schitzen sehr hoch über dem Holz halten, ist der Fasenwinkel zu hoch.
Hallo Thomas

Lange Fasen kommen von der Dicke des Eisen, aber auch durch den Winkel vom Schliff. Denn je flacher ein Winkel, desto länger die Fase, meiner Logik nach.

Was ist eine Standzeit?
Thomas hat geschrieben:So, jetzt habe ich nochmal nachgeschaut,
Jakob hat recht, das Baumarktschleifpapier ist mit Aluminiumoxid bestreut.

Ich verwende 3M 734 Papier, das ist mit Siliziumkarbid bestreut! Liegt vermutlich daran, das ich mein Schleifpapier im Werkzeugfachgeschäft kaufe..........
Wie ich schon geschrieben habe.
Marianne hat geschrieben:
Dann habe ich beim einkaufen vom Schmirgelpapier festgestellt, dass es verschiedene Bezeichnung der Körnung je nach Hersteller gibt, z.Bsp.
Lux Tools Papier ist mit K800 angeschrieben.
3M hat, 3M 734 und P240
Gekauft habe ich beide Papiere in verschiedenen Körnungen, in zwei verschiedenen Baumärkten.
Die Schleifpapiere sind schwarz.
Meine Wassersteine, vor allem der 1000/2000 sind sehr weich. Der Abrieb ist sehr gut, es geht relativ schnell.
Jakob hat geschrieben:Hallo Marianne,

ich möchte nicht schulmeisterlich daherkommen. Und vielleicht gehe ich dir ja auf die Nerven.
Gruß
Jakob
Hallo Jakob

Du gehst mir überhaupt nicht auf die Nerven und Schulmeisterlich finde ich dich auch nicht.
Ich bin sehr dankbar, dass Du hier Dein Wissen und Deine Meinung kundtust.
Auch wenn ich zum Teil gewisse Dinge nicht sofort umsetzte aus div. Gründen, in meinen Kopf habe ich viel gespeichert von dem was hier geschrieben wird.
Schliesslich will und muss ich auch meine eigenen Erfahrungen machen.

Was ich mir auch schon überlegt habe, was sind die genauen Unterschiede vom Oel zum Wasserstein?
Ist es besser sich für einen Variante zu entscheiden?

Meine Steine muss ich viel wässern während dem schärfen, es versickert schnell. Das heisst, die Steine sind porös und nicht so verdichtet.
Da hatte ich schon den Gedanken, wenn meine Steine verbraucht sind, auf Oelsteine umzusteigen.

Viele Grüsse von Marianne

P.S. Vielen Dank für Eure Hilfe, ich habe alles genau gelesen.
Zuletzt geändert von Marianne am Mo 9. Mai 2016, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Thies » Mo 9. Mai 2016, 15:48

Hallo Marianne,
du solltest deine Wassersteine mindestens 1 Stunde vor dem Gebrauch ins Wasser legen und zwar komplett damit sie sich ansaugen können dann wird das mit dem ständigen Wässern auch viel besser.
Die Frage nach dem Unterschied zwischen Wasser und Ölstein kann ich nicht beantworten und würde es auch gerne wissen also hoffen wir auf weitere Antworten.
Freundlichen Gruß aus dem Schwabenland,
Thies

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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von hoerbi » Mo 9. Mai 2016, 19:52

Hallo Schnitzfreunde,

die Frage nach dem Unterschied zischen Öl und Wasserstein ist relativ einfach. Mit einem Ölstein gleicher Körnung bekommt man ein feineres Schleifbild gegenüber dem Wasserstein.
Wie Jakob schon treffend bemerkt hat, muss man trotz gewässertem Stein öfters nach wässern. Man hat zwar auf dem Wasserstein vom Gefühl her einen besseres greifen des Materials, der auf dem Ölstein jedoch der gleiche ist, den man aber nicht so intensiv spürt, da das Eisenauf dem Ölstein im Öl schwimmt. Persönlich beforzuge ich das Handschleifen mit Öl, doch so etwas sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Übrigens auch für meine Diamntplatten verwende ich Öl.
Mit besten Grüßen aus dem Gebirge
Herbert
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von hoerbi » Mo 9. Mai 2016, 20:33

Jakob hat geschrieben:




Hallo Marianne,

ich glaube zu wissen, das der Unterschied zwichen Öl und Wasserstein die unterschiedlichen Materialien sind.

So ist ein Wasserstein meist ein Naturstein. Durch die nicht homogene Fügung der natürlichen Schleifkörnung kann das Wasser in die Zwischenräume des Steines Ziehen und die stumpfen Körner ausspülen.

Bei einem Ölstein, der synthetisch hergestellt wird, werden die künstlichen Schleifkörner (Siliciumkarbid usw.) durch ein Bindemittel zusammengehalten. Das Bindemittel verhindert die Aufnahme von Flüssigkeiten. Auch Öl dringt nicht in die Steine ein, es bildet lediglich einen Film auf dem Stein. Stumpfe Körner muss mann also abputzen.

Dein Stein nimmt viel Wasser auf, es ist also höchstwahrscheinlich ein Naturstein. Natürlich sind auch Natursteine unterschiedlich gefügt, das heißt, sie nehmen unterschiedlich schnell und unterschiedlich viel Wasser auf.

Was meinst Du mit Variante? Einen Öl/Wasserstein gibt es nicht! Ein Wasserstein, der nur "ein mal" mit Öl benetzt wurde nimmt nie mehr Wasser auf.

Die Natursteine (außer Diamant) sind eigentlich immer weicher als die Synthetischen. Das heißt in der Regel, man muss sie öfter abrichten, und es bilden sich schneller Hohlkehlen auf den Steinen. Auf die Dauer gesehen sind die Sythetiksteine als günstiger.

Von den Schleifergebnissen nehmen nehmen sich die beiden Steinarten nichts!!!!!

Übrigens, mit Standzeit bezeichnet man die Zeit, wie lange ein Spanabhebendes Werkzeug seine Schärfe behält ;)

Gruß
Jakob
Hallo Jakob,

der Unterschied zwischen Öl und Wassersteinen kann man nich so verallgemeinern.
Das mit den einzelnen Gefügen der Steine ist schon richtig, doch so wie es Natursteine und synthetische Steine für Wasser gibt, so gibt es auch gleichermaßen diese für Öl, denn der Arkansas ist ebenfalls ein reiner Naturstein für die Nutzung mit Öl.
Mit besten Grüßen aus dem Gebirge
Herbert
(Co Admin)
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Marianne » Mo 9. Mai 2016, 20:48

Jakob hat geschrieben:[

Hallo Marianne,

Was meinst Du mit Variante? Einen Öl/Wasserstein gibt es nicht! Ein Wasserstein, der nur "ein mal" mit Öl benetzt wurde nimmt nie mehr Wasser auf.
Hallo Jakob

Ich meine kein Kombi-Stein für Oel-Wasser.
Ich merke schon jetzt, man sollte sich entscheiden, will ich mit Oel schleifen oder mit Wasser.
Weil ich nicht von einem Stein zum anderen wechseln sollte, da der Stein dann kaputt geht.

Ich lege meine Wassersteine so lange ins Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen, trotzdem muss ich viel wässern.
Jakob hat geschrieben:
Von den Schleifergebnissen nehmen nehmen sich die beiden Steinarten nichts!!!!!

Gruß
Jakob
Was ist nicht gut an den Schleifergebnissen? Kannst Du das konkret sagen.
Die Eisen sind sehr scharf geworden und ich bin zufrieden damit. Was will ich noch mehr?

Viele Grüsse von Marianne
Marianne
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Marianne » Mo 9. Mai 2016, 20:58

Nachtrag:

Es sind beides Kunstwasser-Steine

Gruss Marianne
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Re: Schleifsteine, Abziehleder, Körnung etc.

Beitrag von Thomas » Mo 9. Mai 2016, 21:05

Hallo Marianne,
Lange Fasen kommen von der Dicke des Eisen, aber auch durch den Winkel vom Schliff. Denn je flacher ein Winkel, desto länger die Fase, meiner Logik nach.
Richtig ;)!
Da wir davon ausgehen, das du beim Schleifen den Winkel beibehältst, bedeutet eine Fase, die an einer Seite breiter ist nichts anderes, als dass sich die Materialdicke verändert hat. Viele Eisen auf dem Markt sind so, dass die Eisendicke über die Klingenbreite nicht 100%ig gleichmässig ist.
Damit sollte klar sein, das die Breite der Fase kein Indiz für falsches Schleifen ist!

Zum Thema Ölsteine, kann ich nur sagen, das ich auch nur solche einsetze. Die Steine sind härter und müssen nicht so oft abgerichtet werden. Dazu habe ich nicht gerne Wasser und Schleifschlamm in der Werkstatt :lol:
Und Öl rostet nicht ;)

Wassersteine haben eine etwas bessere Schleifwirkung, auf Kosten der Steinabnutzung.
Das Wasser spült die abgebrochenen Schleifkörper weg und es werden immer wieder neue spitze Körner freigesetzt.
Es bildet sich aber auch eine Emulsion von Schleifkörpern und Wasser, die zusätzliche Schleifwirkung besitzt.
Es gibt auch Steine, auf denen mit einem Anreiber erst ein "Schleifschlamm" angerieben muss, bevor die richtig arbeiten. Das ist eine Wissenschaft für sich..........

Hauptsache die Eisen sind Scharf!!!!!! alls andere ist: Geschmackssache, sprach der Affe und biss in die Seife...... :mrgreen: :mrgreen:
Viele Grüße,
Thomas

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