Wasserstein, Formstein, Abzieleder - wo kaufen?

In diesen Bereich gehört alles zum Thema Schnitzwerkzeuge, Schärfen und Hilfsmittel
Antworten
Felix

Wasserstein, Formstein, Abzieleder - wo kaufen?

Beitrag von Felix » Do 16. Jun 2016, 13:58

Bin ja noch ein Neuling, und habe mir zuerst mal Schnitzeisen gekauft und losgeschnitzt, an einem, dass ich oft benützt habe, zeigen sich leider schon gebrauchsspuren (an ein paar Stellen etwas stumpf).

Habe in dem Buch "Schnitzen - das Grundlagenbuch" von TOPP gelesen dass man diese Sachen bräuchte wenn man von Hand schärft:
-Wasserstein (180 Körnung und 400 Körnung)
-Formsteine (Rund, Viereckig, Dreieckig, und Tropfenförmig)
-Schleifpapier (600 Körnung) oder ein Abzielder.

Nun ist die Frage wo bekomme ich diese Sachen her.
Die Shops in denen ich Schnitzeisenbestellt habe haben so viel unterschiedliche Sachen da blicke ich nicht durch.
Auch sehr teuer wie ich finde:
https://www.schnitzeisen.at/schaerfen/h ... erfen.html

Dieser Shop hat ein paar Sachen, weis aber nicht ob "nur" ein CORAP Schärf- und Abziehstein und Corap Abziehstein Abziehsteine die oben genannten Sachen ersetzen???
http://www.bildhau.de/holzbildhauen/sch ... teine.html

Ich würde mich sehr über Tipps wo ich die Sachen am besten kaufen sollte freuen!
Hans

Re: Wasserstein, Formstein, Abzieleder - wo kaufen?

Beitrag von Hans » Do 16. Jun 2016, 14:27

Hallo Felix ,
ich lese gerade deinen Bericht mit der Anfrage, weil ich soeben auch was reingesetzt habe .
Ich mach vieles etwas anders und möchte dir da keine Empfehlungen geben , die für einen Schnitzneuling vielleicht nicht so optimal sind .
Aber da haben wir ja zum Glück für alle , gute Spezialisten , die dir da sicherlich den richtigen Rat schreiben.

( Ich verwende hauptsächlich Diamantstaubplatten , aufgeklebtes Leder auf eine Leiste in Verbindung mit
Schleifpaste zum Polieren und bei gröberen Schliff : abgenutzte Schleifbänder vom Glaserbetrieb )
Ob das die letzte gute Sache ist , für die Schleiferei ? ... bei mir klappt es . Ich habe auch viele verschiedene
Schleifsteine - von grob bis fein - weiß aber nicht die Körnung , da ich die zu Zeiten im Außendienst als Techniker
in einem Nebenwerk von Rosenthal mitnehmen durfte . ( mit leichten Fehlern )
Selten aber , daß ich mal so grob nachschleifen muß .

Gruß , Hans aus Franken
Felix

Re: Wasserstein, Formstein, Abzieleder - wo kaufen?

Beitrag von Felix » Do 16. Jun 2016, 14:36

Danke für den Tipp, auch wenn ich hier etwas überfordert bin und auch nicht weis was ich da jetzt genau wo kaufen sollte. ;)

Gibt es nicht irgendwo so ein "Hanschleif-Set-für-Einsteiger" mit Wasserstein, Formstein und Abziehleder? :(
Hans

Re: Wasserstein, Formstein, Abzieleder - wo kaufen?

Beitrag von Hans » Do 16. Jun 2016, 18:48

Hallo Felix ,

warte mal ab , da bekommst du sicherlich noch spezielle Hinweise von Schnitzfreunden , die da Erfahrung haben .

Hans
Benutzeravatar
hoerbi
Forenprofi
Beiträge: 1296
Registriert: So 21. Jun 2015, 18:41
Kontaktdaten:

Re: Wasserstein, Formstein, Abzieleder - wo kaufen?

Beitrag von hoerbi » Do 16. Jun 2016, 20:41

Hallo Felix,

auf deine Frage hin habe ich mal ein paar Links eingefügt.
Hier findest du alle möglichen Steine. Ein Abrichtstein wird unter anderem auch angeboten, doch der hat natürlich seinen Preis. Du findest im Netz gewiss auch einen preiswerteren.
Der zweite Link zeigt dir eine Tabelle aus der du die Körnung des Steines entnehmen kannst, da diese Steine auch mit anderen Bezeichnungen für die Körnung angegeben werden.
Auch die Verwendung von Diamantschleifplatten wie sie Hans verwendet, solltest du überdenken. Der Vorteil liegt darin, das so eine Platte nicht abgerichtet werden muss. Du kannst diese Platten mit Wasser oder Öl betreiben.
Im letzten Link zeige ich dir wie so ein Block aussieht. Man kann diese Metallplatten natürlich auch abtrennen und auf lackiertes Holz oder andere Materialien aufkleben.
Ein Abziehleder kannst du dir auch ohne handwerkliches Geschick selbst machen. Ein Stückchen Brett oder 5 cm breite Leiste und darauf ein Stück Leder mit der rauen Seite nach oben geklebt.
Schon ist dein Abziehbrett fertig.
Auf komplette Schleifsets würde ich jedoch verzichten, denn sie beinhalten oftmals Steine, die du nie brauchst jedoch letztlich mit gekauft hast.

https://www.youtube.com/watch?v=HR9las1L5T0

http://www.wetzen-und-schleifen.de/schl ... gleich.php

http://www.wetzen-und-schleifen.de/prod ... ets&rub=39

https://www.amazon.de/Diamantsch%C3%A4r ... B0082CFGH0
Mit besten Grüßen aus dem Gebirge
Herbert
(Co Admin)
Benutzeravatar
Thomas
Fortgeschrittene(r)
Beiträge: 518
Registriert: So 21. Jun 2015, 18:36

Re: Wasserstein, Formstein, Abzieleder - wo kaufen?

Beitrag von Thomas » Fr 17. Jun 2016, 10:16

Hallo Felix,

zum Thema Schleifen gibt es hier im Forum ein paar Beiträge. Auch was den Unterschied zwischen Wasser und Ölsteinen ausmacht.

Zum Schleifen generell möchte ich dir sagen, das jeder seine eigene Methode favorisiert.
In allen alten Büchern wird das Schleifen von Hand mit Handschleifsteinen als Standartmethode angenommen.

Heute ist es so, dass es drei Fraktionen gibt. Die Nass- Trocken- und Handschleifer oder Kombinationen daraus.

Am schnellsten ist die Trockenschleifmethode am elektrischen Doppelschleifer, evtl. auch Bandschleifer. Der eigentliche Schleifvorgang ist deshalb sehr schnell, da hier sehr viel Material abgetragen wird (Drehzahl der Maschinen liegt bei ca. 2850U/min). Nachteile: erklärt sich fast von selbst, deine Eisen werden brutal schnell kürzer, evtl. glüht auch das Material aus, dh. die Härte der Eisen geht verloren. Die Maschinen und Schleifsteine sind billig, der Verbrauch an Schnitzmessern am höchsten.........

Nasschleifen dauert etwas länger. Die Drehzahl des Steins liegt bei ca. 100U/min. Der Stein dreht sich in einem Wasserbad. Ausglühen der Schneiden ist unmöglich, schonenstes maschinelles Schleifverfahren. Kontrolliertes Schleifen wird durch entsprechend erhältliche Schleifhilfen sehr einfach. Maschine, Zubehör und Stein sind recht teuer, dafür kann man seine Eisen länger nutzen, weil weniger schnell Material abgetragen wird.

Handschleifen dauert am längsten. Keine Überhitzung möglich, wenig Materialabtrag, mit etwas Übung erzielt man gute Schneiden. Es ist das billigste Verfahren, mit dem geringsten Materialabtrag. Damit schonst du den Geldbeutel und deinen Werkzeuge halten bei diesem Verfahren am längsten.

Für alle Methoden gilt: Übung macht den Meister. Egal für welches Verfahren du dich entscheidest, der Umgang muss gelernt werden.

Im überigen: Reibung erzeugt Wärme, mehr Reibung mehr Wärme. Je weniger Wärme beim Schleifen in die Schneide kommt, desto weniger verändert sich das Materialgefüge = längere Standzeiten (Standzeit: Zeit in der man das Werkzeug nutzen kann zwischen den Schleifvorgängen).
Einige Händler verkaufen Trockenschleifer und Schleifscheiben, die angeblich dieses physikalische Gesetz ausser Kraft setzen können, lass dich nicht durch solche Aussagen verleiten........

Während des Schnitzens werden die Eisen nur auf einem Leder mit etwas Polierpaste abgezogen,
Schleifen und eine Schneide neu aufbauen braucht man nicht nach jedem Schnitzen!
Es wird nur geschliffen, wenn die Fase ballig wird oder das Eisen einen Ausbruch in der Schneide hat.
Viele Grüße,
Thomas

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.
Antworten