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Re: Verschiedenfarbige Beizen auftragen, auch grundieren?

Verfasst: So 8. Jan 2017, 22:52
von hoerbi
Hallo Sepp,

das man den Leim auch für ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren kann wusste ich schon, doch mit dem Flaschenwärmer und einem 1/8 Liter Wasser bleibt meist nicht viel übrig. Da ich mehr Leimgranulat da habe als ich je verbrauchen werde, kann ich schon etwas verschwenderisch damit umgehen und die Welt kostet das Zeug auch nicht.

Wer sich also mit so einem Leim und dessen Klebekraft auseinandersetzen möchte, holt sich für Versuchszwecke in der Kaufhalle ein paar Tütchen Blattgelatine.
Die tolle Erdbeertorte im Sommer hält auch nur zusammen durch diese Gelatine. Es ist zwar eine komische Vorstellung, doch mit der Torte nehmt ihr gereinigten Hautleim zu euch.

Re: Verschiedenfarbige Beizen auftragen, auch grundieren?

Verfasst: Mo 9. Jan 2017, 08:13
von Eike
Hallo zusammen,

@Markus
Ihr könnt von mir aus verlinken was ihr wollt. Ich möchte das nicht einschränken und jeder darf seine Erfahrungen, so lange sie vertretbar, konstruktiv und niemanden in irgend einer Weise schädigt, schreiben. Also nur zu!

Ich habe die erste Beizgrundierung auch schon verwendet. Ich habe da aber bei der Verarbeitung wohl etwas falsch gemacht. Ich hatte einen Baum geschnitzt, diesen 3 mal grundiert und anschließend mit Schulmalfarben bemalt. Da der Baum sozusagen nur aus Hirnholzflächen besteht, war die Menge der Grundierung zu wenig. Das Holz hat die Farbe sehr homogen aufgesaugt und ein verwischen der Farbe war nicht möglich bzw. ein durchscheinen des Holzes durch wischen der Farbe war nicht mehr erreichbar. Ich hatte damit nicht den von mir gewünschten Effekt erreicht. Wahrscheinlich hätte ich die Grundierung für meinen Einsatzzweck noch ein oder zweimal wiederholen müssen. Ich glaube für das Homogenisieren, also der möglichst gleichmäßigen Aufnahme von Beize (verhindern von Fleckenbildung) funktioniert das schon sehr gut. Ob die Wischtechnik nach weiterem Auftrag der Grundierung funktioniert, kann ich nicht sagen. In einem zweiten Versuch, mit einem neuen Bäumchen, habe ich dann mit dem Ponalgemisch 3 mal grundiert. Diesmal hat alles wie gewünscht funktioniert. Allerdings habe ich beim zweiten Versuch Ölfarben zum bemalen genutzt. Man kann da also auch nicht so recht parallelen ziehen. Hasenleim habe ich mir schon besorgt, aber noch nicht probiert. Ich denke es hängt ganz davon ab, welchen Effekt man erzielen möchte bzw. wie nach der Grundierung weitergearbeitet werden soll.

Hier ist mein Beitrag zum zweiten Baum:
http://www.holzschnitzen.net/viewtopic.php?f=12&t=251

Ein Foto vom ersten Baum kann ich am Wochenende nachreichen, wenn gewünscht.



Grüße
Eike

Re: Verschiedenfarbige Beizen auftragen, auch grundieren?

Verfasst: Mo 9. Jan 2017, 20:27
von Markus
Hallo Eike

Wischtechnik mit einer Beizgrundierung?
Ich glaube wirklich, dass du da zuviel erwartet hast. :D

Aber gut das Du es versucht hast - dann weis ich das ich auf die Idee in jedem Fall schonmal nicht komme. :roll:
Im Bemalen bin ich "noch" absolut in der Versuchsfase. Ich versuche mich gerade mit Acrylfarben denen ich Trockungsverzögerer beimische, damit diese nicht so schnell eintrocknen.
Wischtechnik funktioniert da nur mit komplett gesperrten Oberflächen (also Lacke und ähnliches).

So wird es sicher bei deinem Versuch auch gewesen sein. Damit du wischen kannst musstest du die Oberfläche komplett sperren. Mit einer Beizgrundierung oder Egalisierung, wie es Rosner nennt, bleibt das Holz ja noch etwas saugfähig.

@Herbert
Foto reich ich nach .. möchte gerne eines meiner ersten Eintönigen zeigen und eines meiner letzten Mehrtönigen

Re: Verschiedenfarbige Beizen auftragen, auch grundieren?

Verfasst: Mi 11. Jan 2017, 13:50
von Markus
Hier wie versprochen:

Das war vor langer Zeit mein erster, eintöniger (weil leichter zu bewerkstelligen) Beizversuch.
Wie man am zweite Foto erkennen kann, hatte ich den Fehler gemacht, überschüssige Beize nicht "weg zu pinseln".. Deswegen hatten sich hier solch Farbläufer verewigt.

Wurde mit Beizgrund und Rosner Beize gemacht.
Figur war von meinem Schwiegervater geschnitzt .. nicht von mir! So gut kann ich das noch lange nicht.

Re: Verschiedenfarbige Beizen auftragen, auch grundieren?

Verfasst: Mi 11. Jan 2017, 18:32
von hoerbi
Hallo Markus,

danke fürs Einstellen deiner Fotos.
Ich denke, das es mit dem wegwischen der von dir aufgetragenen Beize nichts zu tun hat. Am Ärmel unter wurde eine Hinterschneidung angebracht und somit eine Hirnholzfläche geschaffen, die eindeutig zu wenig Grundierung bekommen hat, denn man sieht wie das Holz gesaugt hat. Auch am Zeigefinger scheint es als hättest du da zu wenig grundiert und die Beize etwas dunkler wirkt, da sie sehr tief eindringen konnte. Der Schulterbereich hingegen ist sehr gut geworden.
Ich bin davon nicht ausgenommen, denn mir ist sowas auch schon passiert und man muss schon die Gedanken zusammennehmen, wenn man eine Arbeit Grundiert.
Man sollte eben bei gekauften Grundierungen ganz gleich welchen Herstellers erst genug probieren bevor man damit an eine fertige Arbeit geht, denn so viel habe ich herausgefunden. Nicht jede Grundierung eignet sich für alle Farbtechniken, die man am Holz anwenden kann.
Letztlich entscheidet hier jeder für sich selbst, mit was er am besten klar kommt. Daher sind meine Empfehlungen auch nur Empfehlungen und es bleibt jedem selbst überlassen ob er davon was verwerten kann oder nicht. Mir persönlich ist das letztlich egal. Darüber hinaus wird jeder selbst entscheiden wo er seine Produkte einkauft, denn letztlich zählt nur das Ergebnis.

Nachtrag:
Noch einen Tipp für Anfänger.

Ganz gleich für welche Art Grundierung man für Bemalung oder Beizen verwendet, prizipiell müssen Hirnholzflächen mehrfach grundiert werden, da diese Flächen am meisten Feuchtigkeit aufnehmen können.
Wer das testen möchte schnitzt sich für diese Zwecke einfach eine grobe Kugel.
Diese wird grundiert und sollte nach den Farb oder Beizauftrag keine farblichen Unterschiede erkennen lassen.
Anbei eine Zeichnung, um zu zeigen was Hirnholzflächen sind.
holz.jpg

Re: Verschiedenfarbige Beizen auftragen, auch grundieren?

Verfasst: Mi 11. Jan 2017, 21:39
von Eike
@Markus Da hast Du wohl Recht, das war für meinen Anwendungszweck zu viel erwartet. Ich weiß jetzt auch nicht mehr, wie ich darauf gekommen bin :? , habe aber nun ja eine für mich funktionierende Vorgehensweise herausgefunden. Na ja, Versuch macht klug. Ich habe mit beizen von Schnitzereien keine Erfahrung aber aus anderen Projekten. Bei Wasserbeizen und genügend Grundierung habe ich Farbläufer mit einem feuchten Lappen und einem zweiten Beizvorgang angleichen können. Sollte nicht genügend grundiert worden sein, wird es schwierig bis unmöglich.


Ich werde mir jetzt auch mal so einen Babyflaschenwärmer besorgen, damit ich die Hasenleim Grundierung auch mal testen kann. Meint ihr, dass so was hier ausreicht:

https://www.amazon.de/Reer-3310-Babykos ... chenwärmer

oder lieber den hier (der hat ein Display, da kann ich normalerweise nicht widerstehen :lol: )
https://www.amazon.de/Beurer-954-02-BY- ... chenwärmer

Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist die Zieltemperatur so 50-60° richtig?

Gruß
Eike

Re: Verschiedenfarbige Beizen auftragen, auch grundieren?

Verfasst: Mi 11. Jan 2017, 22:03
von hoerbi
Hallo Eike,

ich habe diesen hier.

https://www.amazon.de/NUK-10256096-Baby ... %C3%A4rmer

Musste ihn zwar nicht kaufen, da er noch von meiner Enkeltochter ist, funktioniert aber sehr gut.
Ich habe ihn getestet und voll aufgedreht bringt er um die 70 Grad. Hasenhautleim sollte bei einer Temperatur um die 60 Grad verarbeitet werden.