... ein antikes Teil reparieren !

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Hans
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... ein antikes Teil reparieren !

Beitrag von Hans » Mi 24. Apr 2024, 16:14

Hallo zusammen ,
da bringt mir eine Frau aus einem entfernten Nachbarort dieses Teil ( siehe Bild ) das zu einem sehr alten Stuhl gehört , den sie geerbt hat und in guter Erinnerung behalten möchte .
Neu drechseln wäre für mich zu schwer gewesen , da ich keine Kopiereinrichtung an meiner Drechselmaschine habe , also war eine Reparatur angesagt . Nur verleimen , wäre zu wenig Stablität für dieses obere Querteil der Stuhllehne gewesen : also verleimen mit innerlicher Verstärkung , durch einen 8 mm Rundstab war notwendig .
Das Problem dabei : der Bruch ist schräg und aus Hartholz ... und es muß zuletzt exakt alles genau aufeinander passen .Ein 8 er Holzbohrer würde da überhaupt auf der Schräge nicht anpacken . Also habe ich mit einem 2 mm Fräsbohrer , der für eine Oberfräse gehört , mittig erst mal ein kleines Loch angesetzt . Diesen Lochansatz habe ich dann nachundnach mit weiteren Bohrern aufgebort , bis ich den 8 mm Rundstab dann - beidseitig - einschieben und einleimen konnte ,der Bruch war so genau übereinander . Den Rest , der am Bruch abgesplittert war , habe ich mit feinst gesiebten Sägemehl , passender Trockenfarbe und mit dem Holzleim dann vermischt und damit ausgebessert.
Jetzt mußte das Teil , das außen mit zwei Dübeln versehen war , noch eingebaut und verleimt werden . Oben , außen an der Lehne , waren Zierkappen dran , da habe ich eine " abgemacht " und so konnte ich die eine Seite von der reparierten Stange einstecken und bei der anderen Seite wiederum einen 8 er Dübel von außen einbohren ; die Zierkappe habe ich wieder draufgeleimt ... und fertig das Ganze .
Ja , so konnte ich diesen Stuhl wieder gebrauchsfertig machen und sie hat sich sehr gefreut ; sie wird mich bei der nächsten Obsternte bedenken . :)
Grüße an alle - der Hans aus dem Frankenland
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das gebrochene Teil
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Ulrich
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Re: ... ein antikes Teil reparieren !

Beitrag von Ulrich » Mi 24. Apr 2024, 16:49

Hallo Hans, diese Arbeit hätte wohl kein anderer angenommen. Da hat die Frau ja Glück gehabt dich zu kennen. Oder du hast schon so einen guten Ruf in der Umgebung. Das hast du toll hinbekommen. Die Auflistung der Arbeitsschritte lässt erahnen welchen Aufwand und wieviel Zeit du investiert hast.
Gruß Ulli
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Hans
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Re: ... ein antikes Teil reparieren !

Beitrag von Hans » Do 25. Apr 2024, 16:16

Hallo Ulli ,
ja , das sind alles Arbeiten die man so nebenbei macht ; zuletzt muß natürlich alles glatt sein und die Farbe , sowie der Glanz muß passen.
Zur Zeit schütte ich meine Auto - Reparaturgrube zu ,der Nachbar hat da zum Glück eine eigene Rüttelmaschine , mit der man den Schotter verdichten kann. Der Grund : die Pelletlieferanten fahren mir die jährlichen 3 Tonnen ca.
200 Sacke , a 15 kg nicht in meine Scheune hinein, da die Bretterabdeckung der Grube vermutlich nicht halten würde ? - jedesmal brauche ich andere Personen , die mir dann die Ladung hineinschlichten . Vor 40 Jahren habe ich die Grube ( 320 x 95 u. 180 cm tief ) ausgeschachtet und betoniert , ... jetzt steht sie im Weg ; so verändert sich einfach vieles im Leben . Die heutigen Autos kann ich sowieso nicht mehr reparieren und man(n) ist ja auch nicht mehr " ganz neu " . Ansonsten mache ich immer wieder " Bierkrugdeckel mit kleinen Obenaufkunstwerken " die immer wieder gefragt sind .
Es grüßt ... der Hans aus dem Frankenland
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