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Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 10:51
von Manfred
Hallo Sepp,

danke für Deine Beurteilung. Der Farbaufbau ist ganz simpel. Ich grundiere das Holz mit einer etwas verdünnten Dispersionsfarbe, also einer normalen Wandfarbe, die beispielsweise zum Streichen einer Raufaser verwendet wird. Damit nehme ich in Kauf, dass die Maserung des Holzes verschwindet. Ich koloriere aber nur Reliefs aus Lindenholz und aus Holz der Pappel, weil beide sowieso nur eine schwache Maserung besitzen. Für die eigentliche Kolorierung verwende ich dann die Farben eines stinknormalen (Kinder-) Malkastens, z. B von Pelikan oder Geha. Einen Tag später schleife ich (nicht immer) eventuell, wie auf dem surrealistischen Bild, einige Stellen etwas an, um ein interessanteres Gesamtbild zu erreichen - das ist aber letztlich, wie vieles, Geschmacksache. Zum Schluss trage ich einen matten, klaren Schellack auf.

Beste Grüße,
Manfred

Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 11:15
von Ulrich
Hallo Manfred, mir gefallen die gezeigten Schnitzarbeiten sehr gut. Die Farben sind gut gewählt. Mit den "Fassen" von meinen Objekten habe ich immer Probleme . Das geht oft schief und dann ist viel Arbeit umsonst. Mir hat Hans schon oft wichtige Hinweise gegeben. So konnten ein paar Objekte durch Nacharbeit noch "gerettet" werden.
Gruß Ulli
Wie groß ist das bunte Objekt? Und wie dick ist das Holz? Das hat irgendwas , gefällt mir wirklich gut.

Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 12:01
von Sepp
Hallo Manfred

Ich streiche zu erst das Objekt mit Hasenhautleim, ein.
Ich nehme auch Malkastenfarben.
Die Schattierung mache ich mit einen feuchten Lappen. Da ja die Farbe wieder Wasserlöslich ist geht das recht gut.
Zuletzt mache ich Wachs darauf das man nach dem Trocknen polieren kann.

Gruß Sepp

Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 12:50
von Manfred
Hallo Ulrich,

danke für Deine freundliche Bewertung. Der Titel des Bildes heißt: Psychedelic Moments, Größe: 30 x 30 Zentimeter, Dicke: vier Zentimeter, Holzart: Linde. Das „irgendwas“ liegt wahrscheinlich, wie Du schon richtig erwähnst, an den Farben – aber ich glaube, das Motiv spielt auch eine wichtige Rolle.

Ich habe das Relief einmal im unbehandelten Zustand beigefügt.

Beste Grüße vom Niederrhein,
Manfred

Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 13:00
von Manfred
Hallo Sepp,

der Effekt mit dem feuchten Lappen ist eine gute Variante. Ich habe das einmal ganz aus Versehen gemacht, als ich etwas Schleifstaub vom einer kleinen Stelle des schon kolorierten Bildes, die ich nachgeschliffen hatte, mit einem feuchten Lappen entfernen wollte. Dabei hatte ich nicht mehr an die Wasserfarben gedacht – und siehe da, ein wunderbarer Wischeffekt.

Beste Grüße,
Manfred

Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 13:45
von Ulrich
Jetzt sieht man mal was Farbe ausmacht.
So in "Natur" hat es nicht die großartige Wirkung .
Eigentlich gehören die fertigen Arbeiten in die Rubrik.
" Eure Werke ". :lol: .
Aber wir freuen uns über so einen Schnitzbegabten "Neuzugang". Da kann ich noch viel lernen.
Es grüßt Ulli aus Mecklenburg/Vorpommern
Meine Arbeiten werden auch mit Hasenhautleim gestrichen und gewachst und dann glänzend gebürstet.

"hoerbi " hat mal erklärt warum man das machen sollte.
Die Holzfasern muss man sich stark vergrößert wie Röhren vorstellen. Da kommt im Laufe der Zeit Staub rein und der macht die Arbeiten dann etwas unansehnlich .

Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 18:15
von Hans
Hallo Manfred ,
ganz große Klasse , ich bin voll begeistert von deinen Arbeiten ! Das Auto alleine schon , ist eine Glanzleistung an
Schnitzkunst in dieser Richtung .

Es grüßt dich ... der Hans aus Franken

Re: hinterschnitzen

Verfasst: Sa 1. Apr 2023, 10:28
von hoerbi
Hallo Manfred,
auch von mir noch nachträglich ein herzliches Willlkommen.

Hinterscheidungen sind recht einfach, und sollten erst angewendet werden, wenn das Motiv fertig geschnitzt ist, um einen 3 D Effekt zu betonen.
Du kannst Hinterschneidungen mit Hohleisen vornehmen, doch die gängiste Art ist das schneiden mit schräg geschliffenen Balleisen, die miteiner Doppelfase oder nur einseitig eine Fase besitzen, wobei du unter rechts und links unterscheiden musst. Dabei kann die Fase am Werkzeug ohne weiteres etwas breiter sein, also mehr als 12 Grad um auch schwer zugängliche Stellen zu erreichen. Solche einseitig schräg geschliffene Fasen eignen sich somit auch gut um einen Hintergrund zu glätten.